Abschied nehmen

09. - 15.12.2019

Diesen Montag war es dann soweit, der letzte Office-Tag mit meiner Lieblings-Kollegin Thea begann. Leider endete er aber auch relativ schnell wieder, da ich mittags losmusste, um Pia, die die nächsten Tage bei mir wohnen würde, vom Busbahnhof abzuholen.

Das Voluntier in seinem natürlichen Habitat

Gemeinsam mit ihr ging es zum Dutchess, damit sie auch endlich mal wieder Pizza essen kann (nicht so wie ich, die sich das alle zwei Wochen gönnt und dabei viel zu viel Geld ausgibt..). Gegen fünf machten wir uns auf den Weg zu den „Palm Whispering Gardens“, wo an diesem Abend die Abschieds -und Geburtstagsfeier von Thea stattfinden würde. Nachdem alles aufgebaut und eingekauft war, kamen auch immer mehr Gäste, sodass sich bald eine ganze Menge Leute um das Lagerfeuer versammelt hatten.
Es wurde gegessen und getrunken, bis dann um Mitternacht alle gemeinsam „Happy Birthday“ gesungen haben, die beiden Kuchen angeschnitten und viele schöne Reden gehalten wurden. Nachdem noch einige Zeit weitergefeiert wurde, löste sie sich die Party aber doch langsam auf, da es ja immer noch ein Montag war und viele am nächsten Tag arbeiten mussten. Nichtsdestotrotz haben ein paar wenige noch in einer Bar in der Stadt weitergefeiert, bis dann wirklich alle müde waren und nach Hause wollten.
My love <3


Am nächsten Tag haben Pia und ich ausgeschlafen und sind dann zum Frühstück in die Stadt gefahren, wo wir Thea und unsere Mentorin Trina getroffen haben. Kurze Zeit später hieß es dann wirklich Abschied nehmen, da Erstere noch diesen Abend Fort Portal verlassen würde. Geweint habe ich zwar nicht, einfach weil es weniger real war, als der Abschied von Philipp am Flughafen und weil ich ja von Anfang darauf vorbereitet war, aber als sie dann zu Pia „Genieß die Zeit und lass die Sau raus“ und zu mir nur lachend „Mach kein Scheiß..“ meinte, wusste ich doch wieder, wie sehr ich sie vermissen würde.
Und Thea (in der Annahme, dass du das hier liest): Ich wünsche dir nur das Beste für die kommende Zeit in der du in dein altes Leben zurückkehrst, aber auch irgendwie neu anfängst. Ich bin so unglaublich froh, dich in meiner Anfangszeit bei mir gehabt zu haben, weil ohne dich doch alles ganz anders gelaufen wäre.
Denn wir haben nicht nur zusammen gearbeitet, sondern auch in Restaurants und Cafés gegessen (weil wir beide Essen ungefähr gleich viel lieben), im Gym geschwitzt, die Nächte in den Clubs durchgetanzt, das Chaos Kampalas überlebt und und und.
Du hast mir geholfen mich in dieser fremden Stadt zurecht zu finden und mir alle Fragen beantwortet. Aber vor allem konnte ich dir immer alles erzählen, du hast mich in allem unterstützt und mich so oft zum Lachen gebracht, dass ich kaum noch Luft bekommen habe.
Natürlich werde ich die kommende Zeit auch allein überstehen bzw. bin ja nicht wirklich allein, aber dennoch wird immer etwas fehlen und ich freue mich schon jetzt dich in 9 Monaten wiederzusehen.

Am Mittwoch sind Pia und ich zusammen zu mir ins Office, wo ich ihr alles gezeigt und sie meinen Kollegen vorgestellt habe. Mittags haben wir uns mit Theresa und Leonie in der Stadt getroffen, bevor es zu einer Art Kunst-Worshop bei einem Freund ging. Er und ein paar andere machen nämlich aus der Rinde von Bananenbäumen Gemälde, die sie dann verkaufen.
Also durften wir uns ein Motiv aussuchen, es auf einem kleinen Brett skizzieren und dann anfangen es mit kleinen Stücken der Rinde sozusagen auszumalen. Leider war ich mal wieder zu langsam, weshalb die anderen alle schon fertig waren als es langsam dunkel wurde und mein Bild fürs erste unvollendet blieb.
Die Umrisse sind fertig..
..und auch der Hintergrund. Nur der Körper fehlt noch.
Und da hat Finja mal wieder irgendwas Blödes gemacht..

Am Donnerstag habe ich Pia nach dem Frühstück zum Busbahnhof gebracht, weil sie am nächsten Tag wieder arbeiten musste und bin dann selber auch ins Office. Dort wurde ich gleich von einer Kollegin auf Deutsch mit Guten Morgen begrüßt, damit ich weniger Heimweh habe bzw. Thea weniger vermisse, was schon ziemlich süß war.

Das Wochenende wiederum begann weniger süß, da ich um 6 und nochmal um 8 aufgewacht bin, weil mein Magen mal wieder verrückt gespielt hat. Schon die Tage davor hatte ich überhaupt keinen Appetit und mir wurde schlecht, sobald ich doch etwas gegessen habe. Zum Glück habe ich mich beim nächsten Aufwachen um halb 12 aber auf einmal wieder ganz normal gefühlt und konnte den Tag noch produktiv nutzen.

Sonntag sind Theresa und Leonie das erste Mal vorbeigekommen, um einerseits mein Zuhause zu sehen, aber hauptsächlich um unsere Waschmaschine zu benutzen. Schon vorher hat sich allerdings mein Magen wieder angefangen zusammenzukrampfen, was mit der Zeit immer schlimmer wurde. Irgendwann konnte ich weder sitzen noch stehen, weshalb wir uns dann einfach zu dritt in mein Bett gekuschelt und Filme geschaut haben. Das einzig „Positive“ an der Sache: Meine Gasteltern waren richtig besorgt, als ich meinte, dass ich nichts esse, weil es meinem Magen nicht gut geht und da habe ich mich irgendwie richtig geliebt und umsorgt gefühlt.

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