Better late than lost
27.01. - 02.02.2020
Diesen Montag wollte ich noch einmal
beim Post Office vorbeischauen, nur für den Fall, dass die Ugander
das mit der Sendungsverfolgung einfach nicht hinbekommen haben (im
Internet stand nämlich immer noch das Paket sei unterwegs ins
Zielland). Eigentlich hatte ich die Hoffnung aber schon aufgegeben
und war dann völlig überfordert, als der Typ mit dem Riesenpaket um
die Ecke kam. Da habe ich dann erst angefangen wie blöd zu grinsen
und dann sind mir vor Freude
fast die Tränen gekommen.
Als ich später zuhause ankam, wurde
ich natürlich auch sofort überfallen, alle waren am schreien, dass
wir es sofort aufmachen müssten, aber als sich Matthew dann einen
Löffel griff (nebenbei bemerkt ein merkwürdiges Werkzeug um ein
Paket zu öffnen..) war ich nur noch so „STOP!“.
Ich habe ihnen dann habe erklärt, dass
ich es erstmal allein aufmachen will, allerdings hat daraufhin vor
allem Nyange immer noch dauernd geklopft und gefragt, ob ich denn
jetzt fertig sei. Erst als ich nochmal eine klare, aber nette Ansage
gemacht habe, dass ich mir Zeit lassen will, haben sie mich auf
einmal komplett in Ruhe gelassen, wo ich dann doch ein bisschen
überrascht und stolz war.
Ganze 9,3 Kilo hat dieses Riesenpaket gewogen.. |
Und dann saß ich grinsend vor dem
Paket, weil da so viel cooles Zeug drin war und ich es immer noch
nicht ganz glauben konnte, dass es wirklich noch angekommen ist
(meine Eltern dachten auch erst, es sei ein Scherz, als ich ihnen
geschrieben habe).
Zuerst habe ich die Weihnachtsgeschenke
für meine Geschwister zusammengesucht (unter anderem ein Lego-Auto,
Barbies und natürlich Süßigkeiten) und eine kleine Bescherung
gemacht. Es war wirklich schön zu sehen, wie alle sich gefreut haben
und dann auch gleich mit den Sachen gespielt haben, wodurch ich
wiederum Zeit hatte, weiter in Ruhe auszupacken.
Matthew, Alvin, Nyange, Melissa und Ivy (v.l.) |
Neben den ganzen Süßigkeiten waren
auch noch ein paar andere Sachen dabei, unter anderem ein
personalisierter Wandkalender mit ganz vielen Fotos, über den ich
mich am meisten gefreut habe.
Ungesund, aber so lecker.. |
Macht sich perfekt an meiner grünen Wand |
Nachdem ich eine Weile richtig glückselig auf dem Bett saß und selbstgebackene Plätzchen (die nach den 2 Monaten tatsächlich noch gut waren) gegessen habe, ging es ans Aufräumen und dann wieder in die Stadt ins Gym. Auf dem Weg habe ich sogar den How are you-Kindern geantwortet und ein Highfive gegeben und dann kurz darauf Theresa ohne Punkt und Komma vollgetextet, weil ich so happy und aufgedreht war.
Auch am Dienstag blieb die gute Laune
und ich habe mich gefühlt, als könnte mir niemand etwas anhaben.
Ich habe mich sogar mit richtig vielen meiner Kollegen unterhalten
und hatte echt Spaß. Das hat mich wiederum noch glücklicher
gemacht, weil ich dann stolz auf mich war, sodass ich kurz darauf
lächelnd durch die Stadt gelaufen bin und sogar einer Verkäuferin
gegenüber einen „Scherz“ gemacht habe, weil ich einfach meine
gute Laune mit allen teilen wollte.
Natürlich musste ich dann aber einen
traurigen Film gucken, der mich zum Weinen gebracht hat und wonach
ich in einer ganz komischen, melancholischen Stimmung war (Toll
gemacht Finja!)
Am nächsten Tag war dann eh wieder
alles wie immer (Überraschung...), weil sich so gute Laune bei mir
nie wirklich lange hält. Ehrlich gesagt war der Tag sogar ziemlich
„scheiße“, da ich so müde war, dass ich zu nichts in der Lage
war, außer mit meinem Kopf auf dem Tisch zu schlafen.
Nichtsdestotrotz bin ich mittags mit
Leonie und Theresa auf den Markt zum „Shoppen“, habe dabei
allerdings nichts gefunden. Anschließend habe ich mich auch noch mit
einem Freund getroffen, den ich zu Anfang über Thea kennengelernt
hatte, und abends ging es natürlich noch ins Gym.
So war dieser müde und unmotiviert
beginnende Tag im Endeffekt doch gar nicht so schlimm.
Donnerstagmorgen war ich allerdings mal
wieder richtig genervt von meinen Geschwistern, weil ich nichts
machen konnte ohne verfolgt zu werden und ganz viele Fragen zu
kriegen. Zusätzlich dazu waren sie in meinem Zimmer, haben alles
angefasst, wollten was von meinem Essen, haben kein Nein akzeptiert
usw. Zum Glück passiert das echt nicht mehr so oft, also muss ich es
vielleicht auch einfach mal aushalten, wenn ihnen gerade so
langweilig ist bzw. sie nichts anderes zu tun haben, als mich zu
nerven.
Nachdem ich am Samstag ganz in Ruhe
angefangen habe zu waschen, aber irgendwann einfach nur noch fertig
und genervt war, weil die Wäsche nicht weniger wurde, bin ich abends
zu Leonie und Theresa gefahren. Zu zweit haben wir die kaputte Bank
für ein Lagerfeuer zerlegt (gut gegen Aggressionen einfach mal
irgendwo sinnlos/sinnvoll draufzuschlagen) und haben den Abend dann
mit Stockbrot und Marshmallows ausklingen lassen, was sehr schön und
entspannt war.
Sonntagabend bin ich dann nach Hause
und habe mich mal wieder schlecht gefühlt, weil es so spät geworden
ist.
PS: So etwas sieht man hier des
öfteren, vor allem in der Regenzeit. Lkw's, die auf der Seite neben
der Straße liegen oder in diesem Fall im Fluss neben der
Brücke..ziemlich schockierend, aber zumindest in diesem Fall war die
Fahrerseite oben, das heißt es gab vermutlich keine Personenschaden.
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