It's Safari-Time!

16. - 26.01.2020 

Obwohl ich am Donnerstag extra rechtzeitig von der Arbeit nach Hause gefahren bin, habe ich danach natürlich wie immer viel zu sehr getrödelt und dann auch noch keinen einzigen Boda erreicht. Dementsprechend musste ich mich zu Fuß auf den Weg machen und war zwei Kilometer und zwei Berge später wegen meines Tempos, der Hitze und des schweren Gepäcks völlig fertig und verschwitzt.
Dafür konnte ich mich dann auf dem Boda und nochmal 1 ½ Stunden am Busbahnhof ausruhen, also hat sich die ganze Hetzerei in keinster Weise gelohnt. Als dann endlich ein Bus kam, war dieser völlig überfüllt, aber obwohl auch noch andere draußen gewartet haben, wurden extra für uns drei Weiße Plätze freigehalten. Das haben wir natürlich zuerst abgelehnt, weil wir es ziemlich „blöd“ fanden, dass die Einheimischen uns eine Sonderbehandlung zusprechen und sich somit selbst unterordnen, ohne dass wir das überhaupt wollen oder irgendwie beeinflussen können. Nach einiger Zeit mussten wir aber einsehen, dass es vernünftiger wäre, den Bus zu nehmen, um nicht mitten in der Nacht anzukommen. 
Infolgedessen konnten wir nach fünf gequetschten, heißen Stunden Fahrt um halb 12 in ein Hotel in Kampala einchecken.

Nach einer sehr gemütlichen, aber viel zu kurzen Nacht hat uns am nächsten Tag Patrick (unser Guide vom letzten Mal) abgeholt und es ging los in Richtung Mount Elgon National Park.
Die Fahrt wurde allerdings davon überschattet, dass sowohl Leonie als auch ich nicht genug Geld abheben konnten, um die Safari zu bezahlen, weshalb wir nach der 3. Bank ziemlich verzweifelt waren. Dank meiner lieben Mama, die für mich zur Sparkasse gefahren ist, stellte sich dann raus, dass ich auf meiner Kreditkarte ein Limit habe, das sie dann erhöht hat, sodass ich am Ende der Reise doch noch alles bezahlen konnte (Danke nochmal Mama <3).
Ungefähr 6 wenig erholsame Stunden später (da der Tourivan nur zwei durchgehende Reihen hat und ich auf diesem Stück somit nur einen Sitz zum Schlafen hatte..) kamen wir in unserer Lodge an. Leider war nicht mehr genug Zeit, um abends noch etwas zu unternehmen, weshalb wir nur kurz das Gelände erkundet haben und danach „Phase 10“ vor dem sehr schönen Ausblick auf den größten der drei Sipi-Falls (100 Meter hoch) gespielt haben.

Der Ausblick von unseren Zimmern

Unter anderem haben wir diese Schaukel entdeckt und natürlich gleich ausprobiert

Klein aber fein

Vor unseren zwei Kabinen

Beim Abendessen lernten wir dann unseren Guide für die Wanderung am nächsten Tag kennen, der sich mit „I'm called William“ vorstellte und dank Leonies schlechtem Gehör den Rest der Zeit für uns nur noch Paul William hieß.
Mal abgesehen davon, dass das Gelände und das abendliche Ambiente total schön waren, war ich richtig begeistert von den Sitzlatrinen, weil ich mich seit wir hier sind gefragt habe, warum es das nirgendwo gibt (an sich sind Latrinen echt nicht so schlimm und vor allem sehr wassersparend, aber das Hocken ist doch manchmal etwas unkomfortabel).


Nach dem Frühstück begann am nächsten Tag die Wanderung zu den zwei kleineren Wasserfällen, von denen einer 85 und der andere 65 Meter hoch ist. Das Ganze war total schön, wir haben viele Fotos gemacht und bei dem ersten gab es sogar eine ziemlich frische Brise, die uns nach einigen Minuten ganz schön durchnässt hat.

 

Schaut man genau hin, sieht man, wie durchnässt wir schon sind
 
Bei dem Versuch coole Fotos zu machen...
 


Eine kleine Höhle bei dem ersten Wasserfall

Zwischendurch haben wir eine Pause an einem Fluss gemacht, der auch wieder in einen kleineren Wasserfall mündete, danach bin ich beim Bergablaufen sehr elegant hingefallen und in der Hocke ein Stück weiter gerutscht und dann haben wir noch ein Chamäleon auf dem Weg gefunden, das wir auf die Hand nehmen durften.

Ausblick genießen



Meine neue Lieblingspflanze, weil sie im Sonnenlicht einfach knallpink leuchtet

Zum Schluss gab es noch eine kurze Führung durch eine Höhle, in der bis vor etwa 500 Jahren Menschen gelebt haben. Inzwischen sind es nur noch Fledermäuse, deren Augen wir ab und an im Dunkeln leuchten sehen konnten.
Der „Eingangsraum“ war wirklich riesig, es gab ein Wasserbecken, aus dem die Tiere getrunken haben und dann noch ganz viele weitere Räume. Diese waren alle durch Fenster verbunden, sodass man nacheinander schauen und Sachen durchreichen kann. Ich war sehr beeindruckt, vor allem weil ich es so faszinierend fand, mir vorzustellen, wie das Leben in dieser Höhle funktioniert hat.

Der Eingangsbereich und auch größte Raum der ganzen Höhle

Die klassischen Touri-Fotos dürfen natürlich auch nicht fehlen


Und wieder ein wunderschöner Ausblick

Objektiv betrachtet wohl das beste der Fotos mit unserem Guide Patrick

Nach dem Mittagessen standen uns erneut um die 6 Stunden Fahrt bevor, die ich mal wieder mit Magenkrämpfen und Übelkeit verbracht habe..auch wenn ich teilweise schon wieder dachte, ich würde gleich aus dem Fenster kotzen, muss ich mich „witzigerweise“ nie wirklich übergeben, also könnte man eigentlich von Glück im Unglück sprechen.
Die nächste Unterkunft, wo wir allerdings nur den Abend und die Nacht verbracht haben, war auch wieder sehr schön, vor allem weil es dort einen Wasserfilter gab und auch im Restaurant gratis Trinkwasser, um Plastik zu vermeiden. 

Die Speisekarte in unserem Hotel

Klassenfahrt-Feeling

Am nächsten Tag begannen um 7 Uhr morgens die nächsten 6 Stunden Fahrt (langsam wurde es echt ein bisschen viel mit dem Autofahren, vor allem weil mir das vor der Reise nicht so bewusst war..), aber irgendwann, nachdem wir uns ein Mal verfahren hatten, haben wir endlich unser Ziel, den Kidepo Valley National Park, erreicht. Die letzten 150 Kilometer waren allerdings die Hölle, weil die Straße so unglaublich huggelig war, dass man des öfteren ein paar Zentimeter abhob und unsanft wieder landete.
Ich, wie immer am Essen



Jede dieser süßen Hütten ist ein Doppelzimmer

Um halb 5 begann dann der erste „Game Drive“ mit unserem Guide Dennis und ich muss sagen, dass es doch nochmal etwas anderes ist, mit jemanden mit einem Gewehr in einem Auto zu sitzen, als wenn man es so auf der Straße sieht.
Allerdings war das schon nach kurzer Zeit vergessen, da die Fahrt so unglaublich schön war! Schon kurz vor unserer Ankunft hatten wir die ersten Zebras gesehen, die einfach richtig faszinierend sind, dann natürlich noch die Büffel, über die ich mich auch jedes Mal freue, wenn einen die ganze Herde anstarrt und schnüffelt, die verschiedenen Antilopen -und Bockarten (kann mir nie die ganzen verschiedenen Namen merken), die Warzenschweine, wobei diesmal, weil gerade die Saison dafür ist, oft ganz kleine Babys dabei waren, die ja mal so unfassbar knuffig sind, einen einzelnen Elefanten und Giraffen in der Ferne, und dann Löwen!!!



Und der Baby-Büffel streckt uns die Zunge raus..unverschämt!

Die Büffelherden umfassen bis zu 1000 Tiere, sind also kilometerweit verstreut


Da hatten die beiden dank uns kurz ihre Mama verloren

Der Guide hatte die Löwen ein kleines Stück von der Straße entfernt unter einem Baum entdeckt, woraufhin wir zu ihnen gefahren sind und dann nicht einmal 5 Meter entfernt standen! Die beiden Brüder hatten vor kurzem einen Büffel gefressen (von dem noch die Überreste daneben lagen) und befanden sich mehr oder weniger im Fresskoma, weshalb unsere Anwesenheit sie auch nicht im Geringsten interessierte. Und es war irgendwie so süß (ich weiß, süß ist nicht so wirklich das passende Wort für Löwen..), wie sie da lagen und geatmet haben, als hätten sie gerade einen Marathon hinter sich, und dann sind sie beide auch nochmal aufgestanden, um die Position zu wechseln und einer hat auch so eine Rolle über den Rücken gemacht und wir alle drei unisono „Awwww!“.

Rechts neben dem Baum liegen die Überreste des Büffels




Irgendwann sind wir aber doch weitergefahren und haben noch einen unfassbar schönen Sonnenuntergang gesehen, bevor es zurück zum Camp ging.



Das Abendessen war dann ein ziemlicher Fail, weil sie erst dachten, ich hätte Fleisch bestellt, und dann die Gemüsesoße nur aus Auberginen bestand, welche ich wirklich abgrundtief hasse. Währenddessen sind aber auf dem Gelände die ganze Zeit einzelne Warzenschweine und Schakale (sehen ein bisschen aus wie kleine Wölfe) rumgelaufen, wobei letztere schon wirklich süß waren. Außerdem war gleichzeitig mit uns eine riesige Gruppe Jugendlicher dort, die irgendwie eine Klassenfahrt oder so etwas in der Art gemacht haben und ich fand es irgendwie total faszinierend, das so von außen zu beobachten, auch wenn meine letzte Klassenfahrt ja nun wirklich nicht so lange her ist.
Nette Frisuren haben diese Warzenschweine


Nach dem Frühstück begann gegen 7 Uhr der nächste Gamedrive, wo wir im Großen und Ganzen natürlich dieselben Tiere wie gestern gesehen haben und sogar auch noch zweimal Löwen. Zuerst zwei Weibchen, die einem Büffel aufgelauert haben (was oft mehrere Stunden dauern kann) und dann eine Mutter mit ihrem Sohn direkt vor uns auf der Straße, die sich allerdings relativ schnell ins Gebüsch verzogen haben. Außerdem haben wir noch eine Gruppe Giraffen von Nahem gesehen, die auch so unfassbar faszinierend sind (irgendwie benutze ich dieses Wort ganz schön oft..), und eine Herde Zebras mit mega süßen kleinen Fohlen, deren Streifen noch braun und ein bisschen flauschig waren.



So süß!


Wir sind die Entdecker!

Fazit: Selfies machen im fahrenden Auto ist gar nicht so einfach

Zurück im Camp saß hinter der Kantine eine Gruppe Affen, die es wohl nur hier in dem Park gibt, und von denen ganz viele Babys am Bauch hängen hatten. Denen haben wir auch noch unsere Wassermelone und Banane vom Vortag gegeben, worauf sie sich ganz gierig gestürzt haben.


Und dann hieß es auch schon wieder zusammenpacken und sich auf den Rückweg machen. Kurz vor Verlassen des Nationalparks haben wir noch eine Dorfgemeinschaft besucht, um zu sehen, wie diese lebt. Auch wenn wir uns ziemlich unwohl gefühlt haben, weil es schon irgendwie „Menschen gucken“ war, fand ich es trotzdem auch cool.
Es war ein Dorf mit drei verschiedenen Clans, die alle in kleinen runden Hütten leben. Gleich zu Anfang wurde uns von dem, der uns rumgeführt hat, gesagt wie man sich in ihrer Sprache begrüßt, aber das haben wir natürlich gleich wieder vergessen. In der Hütte in der wir waren, gab es einen Mahlstein, eine Ecke zum Schlafen, eine kleine Kochstelle, aufgehängten Mais, der für die Saat im nächsten Jahr war und einen Behälter, in dem ein traditionelles Getränk hergestellt wird, bei dem ich aber nicht so ganz weiß, was es ist. Vor der Hütte stand ein gespaltener Ast als Zeichen, dass man Zwillinge bekommen hat und dann gab es noch so ein Ding, das über der Tür hängt, damit man beim Eintreten alle Probleme, die man miteinander hat, dort ablegt (?). Das Essen wird in Körben draußen gelagert, die nur die Frauen öffnen dürfen.


Der Mais hängt über dem Feuer, damit er bitter wird, damit ihn keine Tiere fressen

Keine Ahnung warum der Zwillingsstock drei Enden hat..

Das Lebensmittel-Lager

Frauen haben es im Allgemeinen eher nicht so gut, da bei einer Heirat der Mann 50 Kühe zahlen muss und dafür die Frau die ganze Arbeit in der Ehe machen muss, das heißt eigentlich arbeitet sie von morgens bis abends und wenn sie das nicht tut, wird sie wieder verlassen. Außerdem hat jeder Mann sehr viele Frauen (so wie ich das verstanden habe, mindestens für jede seiner Schwestern, die verheiratet wird, muss er eine neue Frau heiraten). Aber es wird wohl in dem Sinne besser, dass die Zwangsheirat nicht mehr oder auf jeden Fall immer weniger praktiziert wird.
Anschließend wurde uns noch der traditionelle Tanz von einer größeren Gruppe gezeigt, was ganz witzig war, weil alle in einem Halbkreis standen und gesungen haben und dann immer welche in die Mitte gesprungen sind (dabei geht es darum, dass der Mann höher springen muss als die Frau, um zu zeigen, dass er überlegen ist). Das einzig Unangenehme war nur, dass uns immer welche aufgefordert haben mitzumachen, was Patrick gemacht hat, Dennis beim zweiten Mal, aber wir konnten uns nicht überwinden und dann standen wir da halt nur so blöd rum. (übrigens bin ich in Ziegenkacke getreten, d.h. ich hatte auch die ganze Zeit Scheiße am Fuß, wo sich wahrscheinlich alle dachten „Iih ist die eklig“..aber die Entenbabys, die da rumgelaufen sind, waren sehr süß).
Sieht so aus, als wäre Patrick der Freu überlegen


Alles in allem fand ich das Ganze sehr interessant. Vor allem weil ich irgendwie diese Dorfatmosphäre so schön finde, dass jeder jeden kennt, dass alles was man braucht da ist usw.
(Zu den Infos die ich geschrieben habe: Das ist alles relativ vage, weil ich zum einen nicht alles verstanden habe und mich zum anderen nicht an alles erinnere, dementsprechend keine Garantie auf Richtigkeit UND es trifft natürlich auf keinen Fall auf den Großteil der Bevölkerung hier in Uganda zu, sondern nur auf einige kleinere, abgeschiedene Dorfgemeinschaften).

Danach begannen wieder um die 6 Stunden Fahrt, wobei wir die unebene Straße diesmal zum Glück am Anfang hatten. Nach 2 Stunden gab es einen kurzen Ananas -und Wassermelonenstopp, dann später Mittagessen und abends kamen wir in Gulu an, was übersetzt Heaven bedeutet.
Inzwischen hatte ich leider, weil ich einfach müde und genervt vom vielen Fahren war, diese grundaggressive Stimmung, bei der ich jeden anpampe, der auch nur irgendwie eine blöde Frage stellt. Da habe ich dann Patrick, der die Angewohnheit hat in unpassenden Situationen sehr laut zu lachen, auch einmal einen richtig bösen Blick geschenkt...
Dann mussten wir auch nochmal das Hotel wechseln, weil es im ersten kein Wasser gab und danach sind wir essen gegangen, wo es einfach „cheesy pasta“ gab, worauf ich mich so gefreut habe! Letztendlich mussten wir richtig lange warten und dann war da Koriander drin, weshalb es gelinde gesagt ziemlich scheiße schmeckte und ich nicht mal den halben Teller geschafft habe, also mal wieder ein Fail (zudem war dieser unfassbar anstrengende und nervige Husten immer noch nicht weg, sodass ich alle paar Minuten halb erstickt bin..). 
Zurück auf dem Zimmer haben Leonie und ich (den Großteil der Zeit hatten wir Doppelzimmer und Theresa hat allein geschlafen) noch ein bisschen getrommelt, weil in unserem Zimmer einfach drei Trommeln standen und sind dann irgendwann ins Bett.

 

Frühstück gab es diesmal um 8, dementsprechend konnten wir fast ausschlafen und dann setzten wir uns ein letztes Mal in unseren Tourivan, um zurück nach Kampala zu fahren. Auf dem Weg waren wir noch in einem Riesensupermarkt, wo es sogar Lindt-Schokolade und Pflanzenmilch von Alpro gab (wenn auch verständlicherweise unfassbar teuer..) und wir bestimmt 20 Minuten vertrödelt haben, weil es so faszinierend war.

Da haben wir noch einen kurzen Halt oberhalb des Nils gemacht. Sehr beeindruckend.


In Kampala wurden wir beim „Endiro Café“ abgesetzt, weil ich den beiden lange genug von dem Peanutbutter-Brownie-Milkshake vorgeschwärmt habe. Ich hatte diesmal allerdings nur einen Apfel-Zitronen-Minz-Saft, weil ich im Moment versuche, so weit wie möglich auf Zucker zu verzichten (war aber erstaunlicherweise auch sehr lecker). Nächster Fail dazu: Patrick hatte uns einmal so einen gezuckerten Saft gekauft, den ich in meiner Verzweiflung nach etwa 4 Stunden Fahrt getrunken habe, und danach habe ich per Google herausgefunden, dass man laut WHO nur 50 bzw. inzwischen nur noch 25 Gramm Zucker pro Tag essen sollte und der Saft hatte einfach 63...

Nach dem Café sind wir direkt zum Busbahnhof gefahren, wo ich sogar noch jemanden aus dem Office getroffen habe, und dann ging es 5 „beschissene“ Stunden mit dem Bus nach Hause. Erst hatten wir drei eine Reihe für uns, weil unsere Riesenrucksäcke nicht oben reingepasst haben, und wir hatten uns schon so gefreut, aber nach einem kurzen Stück Fahrt stiegen natürlich noch mehr ein und ich saß gequetscht mit dem Rucksack und noch einem Beutel auf dem Fensterplatz. Dann musste ich die ganze Zeit husten und zwar so, dass ich wirklich nicht mehr aufhören konnte, was nicht nur mich, sondern wahrscheinlich auch alle um mich herum ziemlich genervt hat, und weil ich mich nicht wirklich bewegen konnte, habe ich irgendwann krass Platzangst bekommen. Erst habe ich es noch geschafft mich selber zu beruhigen, aber irgendwann bin ich fast durchgedreht, habe angefangen da irgendwie rumzuzucken und dachte nur noch: „Ich muss hier raus! Ich muss hier raus!! Raus, raus, raus!!!“. Ich weiß nicht wie, habe mich aber doch wieder beruhigt und bis zum Ende durchgehalten, war aber dann völlig fertig. Und dann wollte sich auch noch mein Sitznachbar die ganze Zeit mit mir unterhalten, über seine Organisation und dass ich da ja Projekte machen könne und so'n Scheiß. Zwar habe ich die ganze Zeit nur sehr geringfügig reagiert, war aber dann auch zu erschöpft, ihm zu erklären, warum ich ihm nicht meine Nummer geben will.
Um Mitternacht kamen wir endlich an, sind nach Hause gefahren und ich bin einfach nur noch ins Bett gefallen (nachdem ich von dem Typen aus dem Bus eine Nachricht bekommen hatte, dass ich meine Powerbank vergessen hatte, wir uns aber morgen irgendwo treffen könnten und so hatte das Ganze doch noch sein Gutes..).

Unsere Route: Von Kampala zu den Sipi Falls, Zwischenstopp in Moroto, dann in den Kidepo National Park, Zwischenstopp in Gulu auf dem Weg zurück nach Kampala

Obwohl Theresa und Leonie mich gewarnt hatten, wollte ich Findus unbedingt für die Nacht drinnen behalten, weshalb ich letztendlich um 4 Uhr aufstehen musste, um ihn rauszulassen, weil er mir die ganze Zeit im Gesicht rumgeleckt hat und auf mir rumgelaufen ist..
Als ich das nächste Mal um 9 aufwachte, bin ich dann in die Stadt gefahren, um die Powerbank zu holen und etwas fürs Frühstück einzukaufen. Irgendwie habe ich mich voll gefreut diese „gute Tat“ zu vollbringen, wurde aber ziemlich enttäuscht, weil ich von Theresa, die mich wieder reinlassen musste nur ein „Ich wusste ja nicht, dass du mitten in der Nacht in die Stadt fährst..“ und von Leonie immerhin ein kleines Danke bekommen habe.
Nach dem Frühstück haben wir aufgrund eines plötzlich aufkommenden Motivationsschubs einen großen Frühjahrsputz gemacht und sind dann zur Belohnung ins Dutchess gefahren (wo es jetzt sogar Pizza mit mit Käse gefülltem Rand gibt!).
Als ich später zuhause ankam, wurde ich gleich erstmal von fünf Kindern umgerannt (Ivy, Nyange, Alvin, Melissa und Matthew, der sozusagen mein Gast-Cousin ist und ab und an zu Besuch kommt), durfte dann aber doch noch ankommen und auspacken, bevor wir den Rest des Abends gemeinsam Ferngesehen haben. 

Am Donnerstag und Freitag war ich zwar wieder im Office, habe aber außer Serien schauen und Youtube nicht viel gemacht, weil ich einfach absolut keine Motivation hatte. Dafür haben mich am Freitagnachmittag Theresa und Leonie besucht, um sich mal anzuschauen, wo ich arbeite. 

Am Samstagmittag sind wir drei dann zu einem Krater-See in der Nähe von Fort Portal gefahren, wo wir schon seit einiger Zeit hinwollten. Dort sind wir allerdings erst einmal um den ganzen See herumgelaufen, bis wir an eine Stelle am Wasser kamen, wo sich allerdings kurze Zeit später eine komplette Kuh -und Ziegenherde zum Trinken zu uns gesellte. 


Zum Glück trafen wir kurz darauf einen Guide, der uns erklärte, man könne die Private Property Stege gegen eine kleine Gebühr nutzen, was wir dann auch gemacht haben.
Insgesamt waren wir zweimal schwimmen, bis zwei Frauen auf den Steg kamen, um Fotos zu machen. Sie waren echt nett und wir haben uns kurze Zeit später zusammen auf den Weg zurück in die Stadt gemacht.


Wir drei, Patience und Jay (hinter der Kamera)

Nach dem Abendessen bin ich dann nach Hause und meine Geschwister haben sich schon wieder so übermäßig gefreut, dass sie alle schreiend nach draußen gerannt kamen und mich fast umgerannt haben, bevor ich irgendwann weitergehen durfte, was schon ziemlich süß ist. 

Am nächsten Tag bin ich gegen 12 dann schon wieder zu Leonie und Theresa gefahren, fühle mich inzwischen aber richtig schlecht dabei, weil ich ja unter der Woche meist spät nach Hause komme und dann am Wochenende auch noch oft weg bin, weshalb ich in Zukunft versuchen werde das zu ändern.
Allerdings gab es Pfannkuchen mit geschmolzener Schokolade zum Frühstück, worüber ich meine Schuldgefühle fast wieder vergessen habe und dann haben wir den restlichen Tag einfach wie immer Spiele gespielt und nichts gemacht. Zwischendurch habe ich allerdings noch mit meinen Eltern telefoniert, um meiner Mutter zum Geburtstag zu gratulieren, welchen sie, wie schon lange gewünscht, im Warmen auf Fuerteventura verbracht hat, statt wie üblich im kalten, regnerischen Deutschland.

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